Montag, 29. März 2010

Aubergine

Shoppen. Neue Farben für mich. Violett, warum nicht. Dieses ausgewaschene Violett gefällt mir aber nicht...
"Das ist aubergine" berichtigt man mich.
Ahja. Offensichtlich grad Modefarbe. Alles voll aubergine hier.

Aubergine schaut aus wie ein Bioprodukt. Bioprodukt hier als Synonym für "widerlich gesundes Zeug". Wie der Über2Metermann damals sein Essen beurteilt hat: "Das schmeckt wie dieses widerlich gesunde Zeug aus'm Bioladen." Naja, es war nicht so schlecht, wie er behauptet hat, aber ich wusste was er meint. Auch wenn keine Auberginen drin waren.

Ich mag ja auch keine Geschmacksverstärker oder künstlichen Farbstoffe, aber gegen etwas kräftigere Farben ist doch nichts einzuwenden.

Das Essen hier würde wohl vom Über2Metermann wieder als komisches Essen ausm Bioladen beurteilt werden. Ja nicht ganz, es ist komisches Essen ausm Container. Aber es schmeckt so, wie ich es mag. Auch ohne kräfitge Farben, die finde ich eh im Salat. Der Über2Metermann ist mir in der Zwischenzeit aus ganz anderen Gründen egal geworden.
Das offensichtlich beste an diesem Essen (inklusive Kuchen) ist: es ist vegan.
Ich gehör jetzt nicht zu denen, die sagen: Wow, ja das ist echt das beste!
Aber auch nicht zu denen, die sagen: Trotzdem gut.
Es ist Essen. Egal ob tierische Produkte oder rein pflanzlich. Es ist Essen und es schmeckt gut.

Ich mag Tiere auch. Ich mag sie zum anschauen, zum streicheln und gebraten auf meinem Teller. Ich mag Tiere einfach.

Aber plötzlich muss ich mich deswegen pervers fühlen. Warum wir Tiere als Haustiere vermenschlichen oder Tiere als Nutztiere halten... Das ist unnatürlich und der Mensch ist genauso ein Tier und hat kein Recht, Tiere so zu behandeln.
Nicht?
Okay jetzt kommt die Geschichte zwischen dem Klugen und dem Starken:
Der Mensch hat doch gar nix mächtiges an sich. Keine scharfen Krallen, kann nicht sonderlich schnell laufen, oder sonderlich hoch springen. Nichtmal eine dicke Haut oder scharfe Zähne hat er. Eigentlich ist er nichtmal besonders groß. er ist von seiner rein körperlichen Physik her kein guter Jäger und auch als Gejagter ziemlich schwach. Aber der Mensch lässt sich nicht unterkriegen und stellt sich auf die Füße, und zwar nur auf zwei, damit er die anderen zwei frei hat. Mit diesen zwei freien Füßen kann er Dinge machen an die andere Tiere gar nicht denken. Ja weil sie offensichtlich gar nicht denken.
Ich bin evolutionstheoretisch nicht so versiert, dass ich jetzt sagen könnte, ob sich der Mensch natürlich entwickelt hat oder durch eine genetische Mutation (immerhin, die Evolution des Menschen ging doch ziemlich rasch). Aber ich find das ganz in Ordnung, dass der Mensch sich so entwickelt hat. Ich bestell auch gern mein McMenü bei den "Coolen" aus meiner alten Hauptschulklasse.

Ich mag aber auch gesundes Futter von Leben das sich wirklich nicht wehren kann. Also Essen das nicht schreit, arm dreinschaut oder davonläuft. Also Pflanzen. Die kann ich auch bei den Strebern irgendeiner alten Hauptschulklasse kaufen. Ich mag auch Auberginen... nur nenn ich sie Melanzani (hat einfach mehr Z, wie Zorro oder Zucchini. Spannenderes Essen als ausgewaschenes Violett). Aber das ändert an der Farbe ja nichts. Die Farbe würd ich aufm Teller auch nicht kräftiger wollen. Dazu gibt es rote Rüben.

Wahrscheinlich betrachte ich die Welt zu blauäugig durch meine grünen Augen, wenn ich sage, dass jedes Lebewesen in seiner Lebensweise seine Lebensberechtigung hat. Ich sage ja nicht, dass alles so okay ist wie es ist. Ich esse auch lieber Rinder, die im Leben frei herumgelaufen sind und in der Sonne Yoga gemacht haben, als Mastvieh, das sein ganzes faules Leben auf der Couch Fastfood gefressen hat, wie ein Produkt der Konsumgesellschaft. Oder Hühner die gemütlich auf der Wiese spielten, als Hühner, die in riesigen Bürohallen wie am Fließband arbeiten, wie Produkte der Leistungsgesellschaft.

Aber ich will mir nicht von der Frau mit der auberginenfarbenen Jacke einreden lassen, dass Soja -für dessen massenhaften Anbau riesige Flächen Regenwald gerodet werden- besser wäre als Fleisch. Sie, die Tofu liebt, aber behauptet, Fleisch schmecke nach nichts...

Aber...
mir ist egal was du isst, Hauptsache ist, es macht dich glücklich :)

Donnerstag, 25. März 2010

Daisee verteilt Plus

+ Sport: Es stimmt was man über Sport sagt. Er macht glücklich, er entspannt, er gibt ein verdammt gutes Körpergefühl samt neuen Selbstbewusstsein. Sogar Donnerstage (harte, anstrengende Arbeitstage) steh ich wunderbar durch, wenn ich zwischen Uni und Arbeit 2 Stunden schwimmen gehe.

+ Mode: Endlich hab ich den für mich großartigen Sinn von Markenkleidung entdeckt. Es ist komplett simpel und einfach für mich mal bewusst hervorzuheben: Mode ist Kunst. So wie ich Fan von einem Musiker oder einem Künstler bin, so bin ich Fan von einem Label und leiste mir den Luxus ein Produkt dieses Labels zu besitzen und an mir herumzutragen. Weil, yeah, es einfach so cool ist.

+ Musik: Leichte aber ansprechende neue Klänge und Beats in meiner Musiksammlung machen seit einigen Tagen oder Wochen Waldeck und Parov Stelar. Gemütliche Loungemusik aber auch gut zu tanzen, beschallen die beiden DJs aus der Vergangenheit (bis 1920ies) und aus der Zunkunft gleichzeitig. Für fast jede Gelegenheit zum wieder gute Laune bekommen und behalten. Außerdem
+ für Drum and Bass. Ideal im Frühling für Energie tanken und ausdauernd damit umgehen. Tanz die ganze Nacht und auf dem Weg zur Uni und zur Arbeit und ins Schwimmbad und nach Hause, einfach immer gut.

+ Essen: Frühstücksflocken sind fröhlicher Bestandteil meines neuen Lebens geworden. Der Tag ist schon viel schöner, wenn man ihn mit Choco-Chips in Milch beginnt.

+ Allgemein: Natürlich sowieso immer gut bis liebhaben: gute Freunde, liebenswerte Mitbewohner, Familie, super Arbeitskollegen und alles was ich mir um Geld nicht kaufen kann.

UND
+ Frühling: Es war ein langer kalter Winter und der ist jetzt vorbei. Die Leute schauen wieder aus wie Menschen und die Tage dauern wieder länger, alles wird wieder Grün und warm und hell und schön und lalala lala lala ^^

...

Verdammt,
Nein, das Leben ist kein Ponyhof
es ist viel besser!

Sonntag, 21. März 2010

Das Leben ist kein Ponyhof!?

Normalerweise bei Familienfeiern unterhalte ich mich nur mit den Kindern. Das ist anstrengend, weil die Kinder immer spielen wollen: Verstecken, Fangen, Räuber und Gendarm, etc. Damit ich mitspiele kitzeln sie mich einfach lange genug, das ist sehr böse. Bestenfalls stellen sie mir irgendwelche Rätsel, die ich lösen muss um mich "freizukaufen" und dann kitzeln sie mich, bis ich mitspiele.

Bei der 60er-Feier meines Vaters hat mein Onkel zu mir gesagt, ich sei ein guter Mensch; es sei ein gutes Zeichen, dass die Kinder so auf mich anspringen. Weil Kinder spüren das, wer gut ist und wer nicht. Sie sind unvoreingenommen und gehen halt zu dem Menschen, bei dem sie sich offensichtlich wohl fühlen. Das bin hier ich, und das ist ein großes Kompliment. "Hör auf deinen alten Onkel", sagte der Onkel. "Das lass dir gesagt sein; ich spreche aus meiner langen Lebenserfahrung"

Bei der 70er-Feier dieses Onkels gelang es mir den Kindern zu entkommen und mich 2mal wirklich mit Erwachsenen unterhalten. Das ging bald in eine angeregte Diskussion über Ausländer, Asylanten, Politik und Globalisierung, wobei die Meinungen meines Gegenübers sehr stark von meinen divergierten. Aber dieses Gespräch gelang es bald zu beenden und das nächste begann. Wieder über Reiche und Arme, über weltfremde G'studierte, über die die das Land aufgebaut haben und die, die es verfallen lassen, über die Weltwirtschaft und über die Zukunft meiner Generation. "Denk an deine Zukunft!" und "Hör auf deinen alten Onkel", sagte der Onkel. "Ich bin jetzt 70 und ich will halt der Jugend gern was von meinen alten Lebensweisheiten geben."
Jaja, wozu ist man denn sonst alt?!

Erwachsen werden und mit Erwachsenen über Erwachsenenthemen sprechen...
Määäh....
ich mag lieber Daumenketschen und Ernst-auf-Ernst-spielen, und Fingerschlagen, und blöde Witze erzählen und vom Gummibärenland träumen, wo alles aus Süßigkeiten besteht, über den Sommer singend den Schulweg heimtanzen, wo wir dann SuperRTL schauen und naschen, während wir UNO-Extrem spielen. Grimassen schneiden und Spiele erfinden, von Alltagsabenteuern erzählen, die wir so nie erlebt haben... und Papierflieger aus den Angabenzetteln der Hausübung basteln.

Dienstag, 16. März 2010

Kranksein

__suder suder
Ich fühl mich krank
__jammer jammer jammer
Bitte Mitleid Welt
__kränkel kränkel ächz hust stöhn
Alles so anstrengend, alles so schlimm
__räusper hüstel krächz
Danke für den Schal
__schnupf schnupf entschuldige schnief
Ich fühl mich krank
__suder suder
Danke für das Aspirin
__schnupf schnupf entschuldige schniieeff
Ich fühl mich so krank
__suder suder
Kinder Kinder was soll ich machen?
__jammer jammer jammer
Mir gehts ja so schlecht.
__ohje ohje...
"Also die Mama macht uns immer ein heißes Fußbad, wenn wir krank sind!"
"Und inhalieren, mit Salzwasser!"
"Und so Sachen aus der Apotheke... ja Thymianöl..."
__schnupf schnupf
Danke für den Tipp!
Kinder Kinder, ich bin am krank werden
__jammer jammer
Dazu hab ich doch gar keine Zeit
__suder suder
Was soll ich tun?
"Ich weiß was wir heute spielen! Wir spielen Krankenhaus und du bist die Patientin und ich pflege dich gesund! Du bekommst das Jessi-Bessi-Super-Duper-Über-Drüber-Krankenmenü!
Leg dich hin, ich deck dich zu, und damit dir nicht langweilig ist, schalt ich dir den Fernseher an. So wartest du; das Jessi-Bess-Super-Duper-Über-Drüber-Krankenmenü ist bald fertig!"
__juhuuu juhuuu
Danke Jessi für Gesundheit!
Kinder Kinder
sind die besten Ärzte

Sonntag, 14. März 2010

Everyday Normal Guy

Nichtwählen

- Beine rasieren oder nicht Beine rasieren?
: Magst du das Gefühl von rasierten Beinen?
- Im Moment ist es mir ziemlich egal. Ich finde rasierte Beine schon irgendwie gut, aber unrasierte Beine nicht gleichzeitig schlecht. Auf jeden Fall freut es mich nicht wirklich ...
: Naja, mit unrasierten Beinen sagst du etwas aus!
- Ja genau, das ist es ja.

Meingott, du kannst dir heute nichteinmal nicht die Beine rasieren, ohne dass du damit etwas aussagst. Ich will doch überhaupt nichts aussagen und vor allem nicht das.

Ich kann offensichtlich links sein, aber sowas von:
Ich kann mir die Beine nicht rasieren und damit aussagen, dass mir Schönheitsideale egal sind; oder gegen die Erwartungen rebellieren, die unsere Gesellschaft an Frauen stellt; oder für Natürlichkeit proklamieren. Ich kann damit Menschen irgendwie zum nachdenken bringen, und diese Menschen haben dann das Bild von mir als eine linke Emanze, die ich wahrscheinlich auch bin. Sie würden vielleicht sagen, ich beteilige mich gerne an Demos, boykottiere große Konzerne, kaufe in Alternativläden und wähle ungültig, um zu kritisieren, dass keine der Parteien wählbar ist. Auf jeden Fall verhalte mich dezidiert idealistisch und explizit politisch korrekt.
Wahrheit ist aber: Es ist mir scheißegal und ich habe einfach keine Lust, mir die Beine zu rasieren, ich lebe gerne in Ruhe mein Leben und ich wähle -aus (partei)politischem Desinteresse- lieber einfach nicht.

Mittwoch, 10. März 2010

Lange Tage und angenehme Nächte

Um 8 geht's los:
Von Zuhause in die Arbeit, von der Arbeit zur Uni, von der Uni zur nächsten Arbeit und von der nächsten Arbeit wieder zur nächsten und dann endlich wieder nach Hause. Dann ist es wieder 8.
Ein Schwarzkappler der mir 70 Euro abknöpft macht den Tag besonders und die viele Arbeit mit den vielen Zwischenzeiten macht den Tag lang.
Die Nacht wird wohl nicht besonders, aber der besonders lange Tag macht die Nacht besonders angenehm.
Mit freundlicher Unterstützung von Hennessy Cognac.

Freitag, 5. März 2010

soviele entscheidungen, doch nichts stillt die sehnsucht

soviel kleidung und doch nix zum anziehen
soviel musik und doch nix zum hören
soviel zu tun und trotzdem langweilig
soviel langweilig und trotzdem keine zeit
soviel im kühlschrank und doch nix zu essen
soviel liebe und doch nix zum lieb haben und behalten
soviele orte aber nix zum ankommen
soviel zu leben aber nix zu erzählen
soviel zu entdecken aber doch nix zu finden
soviele wege und doch kein platz zu gehen

es ist so eng hier wo alle möglichkeiten herumstehen.

Samstag, 27. Februar 2010

Österreicher, ein Brite und ein Jude sitzen in einem Raum...

Gespräche gingen über Filme, Kunst, Musik aber vor allem darum, wie man am besten Party macht.
In den Momenten wo mal nichts gesprochen wurde (es gab nur einen aber der war sehr lustig) hörte man das Fallen von Würfeln, das Kratzen von Karten auf Spiegeln, das Blubbern einer Bong.
Alles war richtiggehend unpolitisch, künstlerisch schön und stylish, gleichzeitig kritisch gegen alles.
Es gab kein richtig oder falsch es gab nur beides, und natürlich ein Dagegen von beidem.
Die Sprache schwankte zwischen Englisch und Deutsch, und das Gelaber vermehrte sich mit der Verminderung des Kokains auf dem Spiegel.
Es ging dann eher in kulturellen Austausch und wurde spaßhalber mal ernst behandelt. Es ging viel um Schottland, England und Israel und um Österreich, und welches Land wohl original am meisten Schuld an dem beschissenen Verlauf der Geschichte hat. Achja, also ging es auch um Frankreich, Spanien und Deutschland.
Von Amerika war nie die Rede, die Ureinwohner hatten alles verloren.
...
Es war alles so egal was geredet wurde. Sowas von. Aber mich amüsierte der Ernst mit dem gelabert wurde. Der amüsierte wohl eh alle, nur ich -die ich ja kein Koks ziehe- laberte halt nicht soviel mit. Das Speed hielt meine Motivation gerade soweit um zuzuhören und über diese Typen von Mensch verwundert zu lachen. Endlich mal wieder neue Leute für die ich in meinem Kopf noch keine Kategorie erstellt habe. Kategorien natürlich unsinnig, weil jeder seine eigene Subkultur. Trotzdem interessant, weil eine Hand voll solcher Einzelkategorien ja doch irgendwo eine Familie bildet.
...
Sowas von egal. Aber schön.
Ich blieb bis zum Morgengrauen und ging als meine Kopfschmerzen wiederkamen.

Jetzt lieg ich wieder auf meiner Couch und fühle mich -wie vor 12 Stunden noch- krank und mir tut alles weh. Nur dass draußen die Sonne scheint.

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