Dienstag, 5. Januar 2010

Rapunzel

Als die kleine Hexe den Traumprinzen gefunden hatte, verlor sie sich in seinem Reich und fand dort Freunde. Sie nahm also auch einmal ihre Freundin mit in sein Zauberreich, worin sich diese plötzlich in eine Traumprinzessin verwandelte und die Hoffnung der kleinen Hexe zerstörte. Die kleine Hexe wurde also groß vor Hass und Zorn und gequälter Liebe und zog sich zurück.

Die große böse Hexe sperrte sich nun also in einen Turm, nannte sich fortan Rapunzel und hoffte auf ihren (eigenen, echten) Prinzen, der sie retten wird.

Eine Reihe Bewerber kamen angetanzt. Für manche ließ sie nicht einmal die Haare herunter. Für einige schon. Einige davon waren aber zu schwer und taten ihr weh. Manche waren zu leicht und die böse Hexe verscheuchte sie schnell wieder. Andere blieben nur zu Besuch und seilten sich dann wieder ab. Manche kommen und gehen. Doch noch niemand hat es geschafft, Rapunzel zu retten.

-------------

Es ist ihr Turm der Freiheit. Sie steht über allem und frischer Wind und wilde Turbulenzen ziehen durch, wenn sie ihre Fenster öffnet, und das tut sie gern.
Nur hin und wieder sehnt sie sich nach einer Konstante im Leben, die sie nicht selbst geschaffen hat, wie ihr Luftschloss.

Samstag, 2. Januar 2010

Stay by me

Die Welt um mich scheint aufzublühen aber ich bin sehr weit weg. Ich schließe die Augen und blühe auf. Werde eins mit der Welt in mir.

Was draußen passiert erschüttert mein Inneres wenig
Everything's floating over and past
and along and me... I go with the wind
Le vent me portera

Ich bedaure nichts, das ohne mein Zutun passiert
und stehe zu allem, was mit meinem Zutun passiert
Aber was passiert ist, ist passiert
was soll ich machen
wenn ich kein Problem damit habe?

Wer nicht weiß was er will
und sein Leben nicht selbst bewusst leben kann
und nicht begreift dass jeder (der sich nicht deshalb in psychiatrischer Behandlung befindet) selbst mit sich klar kommen muss bevor er fordern kann, dass andere mit ihm klarkommen
soll einmal tief in sich gehen
und dort bleiben
bis er's weiß

for real: I just don't give a fuck!

just try


cuz u know what?
Not Giving a Fuck is Awwwsome!!

Donnerstag, 31. Dezember 2009

42

Die Welt ist unglaublich groß
Erschreckend wie groß die Welt ist
so groß ist sie eigentlich gar nicht
es passt nur wahnsinnig viel Zeug rauf oder rein

Meer. Auf und im Meer, unter und über dem Meer.
Erde. Auf, in der, unter und über der Erde.
Berge. Wüsten. Wälder. Regenwälder. Die einmal riesig groß waren. Unvorstellbar viel Wald. Steppen, Savannen, Seen, Täler, Hügellandschaften, Felder, Moore, Sümpfe, Klippen, Strände, Riffe, Inseln, Eisberge, ewiges Eis, Vulkane, und so weiter, und das ist nur Natur.

Dazu kommt noch, was der Mensch daraus macht. Schichten über Schichten über Schichten über Schichten.
Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit, Altertum, Antike, Mittelalter, Barock, Renaissance, Neuzeit. Monarchie, Industrielle Revolution, Kriege, Republik. Demokratie. Kunst, Politik, Sport, Wissenschaft und Technik, Unterhaltung. Wow, Unterhaltung. Internet.
Philosophie und Wirklichkeitszweifel, Schaffung einer virtuellen Parallelwelt... künstliche Intelligenz.
Creation. Bücher. Neue Welten die in immerfort in unzähligen Köpfen entstehen. Schichten über Schichten über Schichten über Schichten. Zeit verschwimmt, alles steht übereinander, nebeneinander, völlig verwischt und unkenntlich verschmiert, überschrieben, übermalt, überklebt, überschrieben. Wie Cy Twombly. Oder und viele andere zeitgenössische Künstler. Zeitgenössische Kunst. Digitale Kunst, Malerei, Mixed Media, Graphik, Werbegrafik, Kommerzkunst, Literatur, Film, Musik, Theater, Ausdruckstanz. und in allem nocheinmal tausend Stilrichtungen und Techniken.
Länder, Kulturen, Sprachen. Ausgestorben und neu. Überlagert und überlagert und überlagert. Eine Poesie der Poesie der Poesie der Poesie. Negation der Negation. Ökonomie, Sozioökonomie, Soziologie, Anthropologie. Biologie, Medizin, Physik, Chemie. Technik. Verkehrs und Städteplanung. Landschaftsplanung. Die gesamte Wissenschaft.
FUCK.
So viel und noch viel mehr. Man kann immer höher und tiefer gehen. Mir wird schwindelig wenn ich mir das alles so anschaue. Allein das Lehrangebot auf der Uni bringt mich fast zum weinen. Soviel, soviel Interessantes und Wissenswertes. Sowenig Zeit.

Ich bin ja nur ich.
Unglaublich was ich noch alles sein könnte.
Was ich noch alles sein kann.
Was ich noch alles gewesen sein konnte.
Was ich noch alles gewesen sein hätte können.
Was ich schon alles war.
Was ich noch alles sein werde.
Was ich noch alles werden könnte.
Was ich noch alles gewesen sein werde.
Was ich noch alles gewesen sein hätte können.
und so weiter.

und dann noch das ganze abseits von der Erde.
Life and Universe and Everything

ich brauche mehr Zeit
und mehr Raum
ich fühle mich überall nicht frei genug.
Es ist so eng hier
wo alle Möglichkeiten herumstehen.

Mittwoch, 30. Dezember 2009

Trauer um freien Bildungszugang

Das Audimax wurde vor Weihnachten geräumt. Es war traurig, aber wohl notwendig. Ich bin auch kaum mehr dort gewesen die letzten Wochen.

Jetzt beginnt bald die Prüfungssaison und ich muss lernen.
Wie viele andere durchforste ich sämtliche Foren, nach Prüfungsmodalitäten, Probefragen, was von den Skripten ist relevant für die Prüfung, etc.

Wiedermal ist unser Lernverhalten (und somit unser eigentlicher Bildungsweg) an Prüfungen gebunden. An Zertifikate und Zeugnisse und ECTS-Punkte.

Skripten, whoa soviele Seiten, soviel kleingedruckter Text, soviel... das soll ich alles lesen? Oha, da sind ja Bilder drin. Klar, geht ja auch um Kunst... Da fällt mir wieder ein, dass mich das ja alles interessiert und dass ich hier ja nicht in der Schule bin, wo ich lernen muss, damit ich eine Basisbildung habe und eine unspezifische umfassende berufliche Bildung, bezeugt mit Matura. Natürlich interessiert es niemanden was ich wirklich während der Schulzeit gemacht hab.
Nicht so auf der Uni. Da interessiert es zumindest mich. Zumindest sollte es das. Ich bin hier, weil ich mich selbst als Teil der Gesellschaft bilden will. Aber mein Interesse wurde hübsch zusammengeschnürt auf ein Paket, so kann man es leichter schlichten. Das ist administrativ einfacher. Außerdem haben wir keine Zeit für weitreichende Interessen. Da ist die Prüfung, da ist die Mindeststudiendauer, da ist die Mindestanzahl von ECTS-Punkten. Die Zeit eilt.

Wir bilden uns hier. Wir bilden uns nicht aus oder ein, wir bilden uns. Oder bilden wir uns das doch nur ein?
Wir studieren möglicherweise etwas, das nicht wirtschaftlich verwertbar ist, einfach weil es uns interessiert, weil es nämlich interessant ist. Wir sind frei, etwas zu studieren, das uns interessiert.
Aber wir sind nicht frei, etwas frei zu studieren, weil es uns interessiert, damit es uns weiterhin interessiert.

Freier Bildungszugang ist eben nicht nur
- barrierefrei
- kostenlos
- frei von Aufnahmsprüfungen
sondern frei, im Sinne von freiwillig, ohne Druck und Zeitnot. Frei wie Freigeist, Freistil, Freischwimmer.

[Autorin denkt kurz über die gegenwärtige Situation nach und was sie jetzt noch dazu sagen könnte]

Aaaach... Alles ist doof. :(

Dienstag, 29. Dezember 2009

zuviel Leben nie gelebt

Ich bezeichne mich als lebhaft
und schlafe den ganzen Tag

Fotos von alten Zeiten
alles Spuren von mir
Bilder die ich schrieb

Es ist schon ein ganzes Stück Leben
das ich so hinter mir hertrage
Wahnsinn ist das viel, ich hab soviel erlebt
und komm mir deshalb alt vor

Ich höre gern fremde Geschichten
fremde Leben, fremde Lieben, fremde Leiden
stehe bereitwillig allen bei, die mich brauchen
Ich lerne durch Zusehen und meine zu verstehen
Doch all die Geschichten bringen mich zum zweifeln:
Hab ich selbst schon jemals wirklich geliebt?
Hab ich selbst schon jemals wirklich gelitten?
Hab ich die Freude und den Schmerz schon vergessen
oder ist das alles nie passiert?
Ich habe soviele Bücher noch nicht gelesen
soviele Länder noch nicht gesehen
soviele Dinge noch nie getan
soviel Musik noch nicht entdeckt
und so vieles noch nicht gelernt

Es wird Zeit, dass ich mich so alt fühle wie ich bin.

Montag, 28. Dezember 2009

alte freunde

Ich war neu in dieser Welt
und kannte mich kaum aus
du hast sie mir vorgestellt
nahmst mich zu dir nach Haus
wir hatten Spaß 3 Tage lang
und tanzten Liquid Sky Dance
und wunderbare Freundschaft begann
mit Hippie-Life und Psytrance
du hast mich durch die Stadt geführt
wir haben gefeiert und gesoffen
im großen Chai-Topf umgerührt
uns jeden Tag getroffen
Du warst mein bester Freund in diesen Tagen
es war mir eine Ehre
wir haben uns so gut vertragen
Doch öffnete sich die Schere
und klappte zusammen, der Schere Schluss
als ich bei dir wohnend pennte
kamen unsre Geister in Verdruss
es war die Nähe die uns trennte
Ich zog aus, ließ dich allein
mit Bedauern, ich konnt dich nicht leiden
ließ dein Leben nicht meines sein
doch Danke für die Zeiten

Sonntag, 27. Dezember 2009

Vinyl

Die Erde ist eine Scheibe
Sie dreht sich zirka 20 Minuten Tag
Die Zeiten sind verschieden
entweder gut oder schlecht aufgelegt
alles hat zwei Seiten
dann dreht man die Scheibe um
wie sich selbst ins Bett
und es wird 20 Minuten Nacht
...zirka

Samstag, 26. Dezember 2009

Frieden

eine gemütliche Wohnung
eine bequeme Couch
warmes Licht
eine weiche Katze
ein gutes Buch
oder gute Gesellschaft
eine heiße Kanne Tee
oder Kaffee
entführende Musik
und einen Moment Zeitlosigkeit

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Pronoia
Pronoia ist das Gegenteil von Paranoia: Das Gefühl,...
daisee gell - 1. Jun, 21:09
Ablenkung Ahoi.
hab da jüngst was in einem LinguistikSchlaubergerBuch ...
eika - 1. Mai, 00:15
Anflug von Sinnlosigkeit
manchmal hab ich einfach zu viele Worte die sich verstecken und...
daisee gell - 20. Apr, 22:20

Links

Suche

 

Status

Online seit 5745 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 1. Jun, 21:09

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development