Sie frisst ihre Kinder?
Ja schon.
Aber von der neuen Diktatur streben wir wieder zu der alten.
Ja... früher oder später werden wir doch wie unsere Eltern.
Naja, dann gibt's einfach die nächste Revolution!
Und das geht dann immer so weiter?
Das geht dann immer so weiter.
Was sollen wir tun?
Was wir wollen.
Anarchie?
Nur bis es uns zu viel wird mit der absoluten Basisdemokratie, dann suchen wir uns wieder ein Alphatier und bilden wieder Banden.
Also das geht immer so weiter...
Also geht das immer so weiter...
daisee gell - 11. Mär, 03:58
Ich fühle mich verfolgt.
Also ich hab ja nichts zu verheimlichen und man meint es ja nur gut mit mir.
Dass auf Youtube immer Frontline-Werbung erscheint, welchen Shop ich ja ganz gern mag, kann ich mir ja noch erklären, weil ich ja mal online auf der Suche nach Hosen war, die ich mir -aufgrund der unzuverlässigen Buchhaltung der Arbeit- ohnehin nicht leisten kann. Dass die Brieffreundin meiner Mutter meinen Kater auf Facebook geaddet hat, noch bevor sie mich oder eine meiner Schwestern gefunden hätte, überrascht mich auch nicht groß. Überhaupt wundert mich auf Facebook nichts mehr.
Aber warum bietet mir heute Amazon ein Mathe-Lehrbuch? Woher weiß Amazon, dass ich die Zeit, die ich in den letzten Tagen weniger online war, in der Bücherei über Büchern wie eben diesen verbringe?
daisee gell - 2. Mär, 09:13
Mann -> Beschützerinstinkt
Frau -> Bemutterungsinstinkt
Mann sucht
naiven, liebevollen und wohlerzogenen Singvogel, optimistisch, lebensfroh und schön. Klug, begabt, geschmackvoll; ein Juwel, zauberhaft und musisch; wenn's sein muss kritisch und streng. meist zurückhaltend und scheu, jedoch phasenweise scharf und gefährlich. bringt sich damit leicht in Schwierigkeiten. hat aber normalerweise zu naive große Augen, weshalb man ihr/ihm nicht böse sein kann.
Frau sucht
einsamen und schwer zu bindenden, verwegenen Steppenwolf, gescheiterte Existenz (verspricht Mystik und Drama) mit künstlerischem Flair. fantasievoll, kreativ, romantisch, selbstbewusst. nicht selten exzentrisch, eigensinnig und sehr ich-bezogen, gern auch leicht depressiv, das bringt der Freigeist wohl mit. oft nicht kritik- oder kompromissfähig (daher auch schwer zu binden).
...
daisee gell - 7. Feb, 22:57
ich wollte grad irgendwas bloggen. Es war irgendwas zum Thema Schule, Uni, Jugend, Job, Karriere, Stadt, Land, Wien, Österreich, das System, die Welt, Revolutionen, Familie, Ruhe, Liebe, ... aber soviele Gedanken auf einmal, dass ich mich ihrer jetzt nicht erleichtern kann. Geistige Verstopfung.
daisee gell - 4. Feb, 11:16
eine Waffe gegen den Schweinehund
Noch ist die Prüfungszeit nicht vorbei. Aber ich werd wieder zufriedener. Wohnung aufräumen ist selbsttherapeutsich unheimlich wichtig. Eine saubere und ordentliche Wohnung senkt den Demotivationsgrad gehörig und pusht auch ein bisschen den Selbstwert.
Staub oder Brösel am Küchenboden nahm ich bis vor Kurzem noch einfach hin, aber schon nach der Hälfte meiner Therapy-Session konnte ich dieses Bis-vor-Kurzem-Ich nicht mehr verstehen. Wie konnte ich es nur soweit kommen lassen? Und heute morgen steh ich in der Küche meines Liebsten und ärgere mich über etwas Kaffee-Pulver am Boden, über abgelaufene Sachen im Kühlschrank und all die Ordnungsfragen, die es bei meinen Eltern zuhause nie geben würde und ab jetzt auch bei mir zuhaus nicht mehr geben wird!!! ...oder so.
Vielleicht sollte ich doch öfters meine Mama sein und immer alles wegräumen nach dem Essen; einmal in der Woche staubsaugen und meine Kleider gleich in den Schrank räumen oder zur Wäsche geben und soweiter.
So geht es weiter mit der Selbstdisziplin, was auch lernen, Beruf, und gesund leben angeht. Es gibt jetzt eben viel zu tun und alles ist im Wandel. Es ist Zeit die innere Mama rauszuholen und mir von ihr etwas sagen zu lassen.
Natürlich, früher haben wir darauf beharrt: "NEIN, wir werden NIE so werden wie unsere Eltern!"
Aber jetzt denke ich mit Liebe an den ewigen Spruch meiner Mutter zurück: "Du wirst es schon noch lernen..."
Sie hat es verdient, Recht zu behalten.
daisee gell - 31. Jan, 01:29
von meinen 3 prüfungen muss ich eigentlich nur 2 schaffen. ich machs ja nur für die familienbeihilfe, die ich für das eben vergangene semester noch bekommen hab und ab nächstes semester studier ich dann nicht mehr. oder nicht mehr ernsthaft. oder nicht mehr an der uni. hab ich jemals wirklich konsequent und ernsthaft studiert? und die antwort auf diese frage begründe ich mit der gegenfrage, was ich denn mit komparatistik will und warum ich also ernsthaft konsequent und ernsthaft studieren soll. tja. es wird echt zeit, damit aufzuhören und mir etwas für einen brotjob zu suchen, damit ich mir mal ein atelier leisten kann und gebildete kinder. mehr hab ich in meinem leben ja eigentlich gar nicht vor... jetzt zumindest nicht.
eigentlich sollt ich ja lernen, aber es ist noch so früh am morgen, also prokrastinier ich das mal und blogge lieber von meiner neuen vorstellung, inspiriert durch freunde und freundinnen, die genauso unvorbereitet durch die prüfungszeit gehn, wie ich.
stellen wir uns einen tag vor, irgendeinen, nehmen wir mal -aus aktuellem anlass- den 26. jänner und machen ihn zum tag der negativen prüfungen. hat man an diesem tag eine prüfung, braucht man sich nicht dafür vorzubereiten. wenn man positiv ist, ist man -auch trotz ausgelassener vorbereitung- ein streber (ein streber ist ein gut geschmiertes rädchen im system). ist man negativ, hat man den sinn des tages verstanden.
ja, das ist der aufruf zum kollektiven durchfallen.
die philosophie dahinter ist simpel: prüfungen sind eine erfindung der leistungsgesellschaft und zielen nur darauf ab, uns in schubladen einzuteilen, nicht aber unser wissen zu fördern. sie stellen oft keine realistischen situationen dar und bereiten uns nicht aufs leben vor, dagegen zwingen sie uns in eine form, die wirtschaftlich und administrativ leichter verwertbar ist aber die kreative entwicklung des individuums vergewaltigt. daher wollen wir demonstrieren, dass uns das alles scheißegal ist, weil wir ohnehin wertvolle und starke wesen sind, die sich nicht aneinander oder an irgendwelchen gesetzten maßstäben messen müssen.
wenn man das durchsetzt, erzielt man aber in die andere richtung vielleicht nur das resultat, den 26. jänner zu einem prüfungsfreien tag zu machen... und der sinn wird verloren gehen wie der sinn von weihnachten. oder er wird so sinnlos wie der sinn vom muttertag.
oder was wenn der 26. jänner ein sonntag ist? stellen wir uns -aus aktuellem anlass- halt nicht den 26. jänner, sondern den letzten mittwoch im monat vor. ist ja auch egal, eigentlich...
so. die vorstellung ist ja ganz schön und gut, aber jetzt muss ich mich trotzdem auf die prüfung morgen vorbereiten, weil ich den ganzen nachmittag arbeiten muss. dort bereite ich dann andere auf prüfungen vor. vielleicht lasse ich sie einen text schreiben, den ich auf die normen der deutschen oder englischen sprache korrigiere, auch wenn die kids oft weniger interesse an der korrektur oder gar an der thematik selbst haben, als an der frage: "Bitte, welche Note wäre das?"
daisee gell - 26. Jan, 08:47
Freitag war Welt-Jogginghosentag und Welt-Knuddeltag. In Jogginghosen knuddelt man sicher besser als in Miniröcken, hohen Schuhen, Anzügen oder anderweitig weniger Fuck-up-Rag als eben zB Jogginghosen sind.
Fuck-up-rag. Diesen Namen geb ich jetzt der Kleidung, die man up-fucken kann. oder ist es ab-fucken? The more fucked up the less fucked down? Whatever. Ein passenderer Ausdruck findet sich in manchen österreichischen Dialekten und setzt sich zusammen aus dem Verb "umdeufin" (Variationen: umdeifin, umdeifün,... ; zu Deutsch etwa: herumteufeln) und "Hosn" (Hosen) also "Umdeifühosn". Das sind strapazierfähige Hosen die bequem sind um herumzuspringen, zu laufen, sich auf die Couch werfen, am Bett herumhüpfen, zu rangeln usw. also die perfekten Hosen für aktive Kinder. Ich mag das.
Die vergangene Woche war sozial ein bisschen weniger Jogginghosen-style. Zum Essen bei kunstinteressierten Ärzten, die neugierig auf meine Bilder wären. Besuch beim Bruder meines Freundes, dessen Wohnung noch teurer, feiner und größer aussieht, als die meines Freundes... ich hab schon Angst vor der Wohnung seiner Eltern oder die ganze Familie überhaupt kennen zu lernen. Dazu heute noch zufällig im ersten Bezirk gewesen und Mutter+Sohn der Familie getroffen, bei denen ich im Sommer gearbeitet hab. Weckt sofort die Sorge, ob ich mich angemessen benommen habe oder ob ich angemessen gekleidet bin. Das ist zuviel manierlicher Wohlstand. Darauf hätten mich meine Eltern gern bestens vorbereitet, sie haben auch ihr Bestes gegeben. Aber in der Tiefe ihres Herzens sind selbst meine Eltern kleine Kinder in Umdeifühosn die nach leckerer Nachspeise gern den Teller abschlecken würden und sich (zumindest mein Papa, - Frauen fallen eher ihrer guten Erziehung zum Opfer) auch manchmal in unbeobachteten Momenten die Freiheit nehmen, genau das zu tun. Ich mag das.
Mit Unbehagen und einer seltsamen Traurigkeit, einer Art Unzulänglichkeitsgefühl meinem Umfeld gegenüber, komm ich heim in meine abgefuckte Wohnung zu meinem Kater, der gern ein Gangster wär und zu meinem Mitbewohner, der langsam beginnt, seinen Grunge an seiner Gitarre auszuleben. Mein unaufgeräumtes Zimmer, wo alles was ich nicht mehr finde irgendwie aussichtslos verloren scheint und wo die leere Flasche billigen Whisky's (endlich ist das Zeug weg) noch einige Rätsel von Freitagabend erklärt. Nichts davon scheint mir so pennerhaft abgefuckt, so wie meine Mutter behauptet. Nichts davon sagt: "Boah Daisee, in was für einem Drecksloch du wohnst!" oder gar "Scheiße, lass das nicht alles so verkommen, bekomm dein Leben wieder auf die Reihe!". Und ich räum ein ganz klein wenig auf, zieh meine Umdeifihosn an und niemand wundert sich, wie ich daherkomm, weil daheim ist dort, wo man sich nicht rechtfertigen muss.
daisee gell - 23. Jan, 20:02
alles wird gut.
wo letzte woche noch alles furchtbar schrecklich war, mit krankheit, perspektivische desorientierung, finanzielles tiefseetauchen und zuletzt noch wiedermal ein bisschen unnötiges kopfzerbrechen über mein liebesleben... dazu kommt noch der regen, der mir chronisch leichte kopfschmerzen verursacht wie 1000 tropfende wasserhähne (ich hasse tropfende wasserhähne).
aber heute scheint alles gut. in frischer bettwäsche eingeschlafen bin ich heute gut aufgewacht und mit dem weckerläuten tatsächlich aufgestanden, da hatte mein mitbewohner schon kaffee gekocht. es ist zwar immer noch früh, aber der himmel ist makellos blau und die sonne braucht nurmehr eine geschätzte halbe stunde bis sie sich zu mir auf mein fensterbrett gesellt. der stoff für die prüfungen zu denen ich bereits angemeldet bin, ist interessant. ich hab ein unternehmen gefunden wo ich gern arbeiten würde, auch wenn es mich zur lehrerin macht. mein kontostand ist wieder stabil. in 10 minuten steh ich auf und mach mir ein deftiges frühstück und in 2 stunden radle ich zu meinem wushu-kurs. am abend seh ich freundinnen wieder, die ich ewig nicht gesehn hab und in den minuten in denen sich mein kopf nicht mit english linguistics oder cultural studies beschäftigt, oder sich dafür begeistert, was ich alles lernen kann, wenn ich die prüfungen hinter mir hab,- in diesen freien minuten denk ich an meinen freund und freu mich. aufmerksame beobachter können dann meine gedanken lesen, indem sie meinen zehen beim wackeln zuschaun.
aber zuviel optimismus will ich jetzt nicht verbreiten. optimismus kann eigentlich realistisch gesehn keiner brauchen. weil das ist langweilig und man lernt nix daraus. daher gibts auch kaum gute geschichten ohne darin auftretende probleme.
und es ist mitte jänner, das ist überhaupt nicht die zeit für frühlingsgefühle. aber das ist auch kein grund bei schönwetter und ++temperaturen zuhause in decken gewickelt liegen zu bleiben.
daisee gell - 17. Jan, 10:37